Page 15 - uftpost Ausgabe 09 2022-11
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Die restaurierte Flachsbrechhütte
                                                                                   wurde lange genutzt und dient nun
                                                                                   touristischen Zwecken

                                              Besonders sehenswert ist die Pfostenschlitzmauer der Befestigungsanlage.
                                              Damit solch eine Mauer auch richtig stabil war, wurden die Pfosten nicht
                                              nur in den Boden eingegraben, sondern mit zusätzlichen Querbalken auf der
                                              Rückseite gesichert. Im unteren Bereich wurden die Zwischenräume mit
                                              Steinen verfüllt. Um gegen feindliche Angriffe geschützt zu sein, bestand der
                                              obere Teil aus Brettern, die als Brustwehr funktionierten. Insgesamt konnte
                                              eine Mauer gut und gerne sechs Meter hoch werden.

                                              Ein weiteres gut erhaltenes Stück Geschichte ist die Flachsbrechhütte,
                                              die allerdings aus einer späteren Zeit als der der Kelten stammt. Zur Zeit der
                                              Erbauung, im 18. Jahrhundert, wurde zur Herstellung von Stoffen Flachs

                „Trinkfeste Raufbolde.“





                                              verwendet. Die Pflanze musste nach der Ernte erst getrocknet und dann
                                              in Fasern gebrochen werden. Genau das wurde in der Flachsbrechhütte bis in
                                              die 1920er Jahre gemacht. Später wurde sie für Touristen restauriert und
                                              steht heute sogar unter Denkmalschutz.

                                              Aber nicht nur Burgstall ist einen Besuch wert. Wer aus der Gegend kommt
                                              und eine besondere Begeisterung für Kelten und Archäologie hat, kann
                                              sich dem Kelten-Park DUBRA in Lauda-Königshofen anschließen. Der Verein
                                              arbeitet an Rekonstruktionen und baut einen experimental archäologischen
                                              Park. Besucher sind herzlich willkommen (www.dubra.org).   







        Im Kelten-Park DUBRA in Lauda-Königshofen
          wurden bislang ein keltisches Wohnhaus
        und einige Meter Pfostenschlitzmauer nach-
             gebaut, weitere Bauten sind geplant


















                               u f t p ost                                 15   nov2022·09
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