Page 14 - uftpost Ausgabe 09 2022-11
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Ein wieder aufgebautes Stück der Pfostenschlitz-
mauer in Burgstall, die in keltischer Zeit dem Schutz
des Oppidums diente
Heimat
Die Kelten im Taubertal
Etwa 500 Jahre vor Christus begannen die Kelten, sich auszubreiten. Wann
das exakt war und wo die Kelten ihren Ursprung haben, weiß allerdings keiner
so genau. Das könnte daran liegen, dass sie weder einen alleinigen Führer,
einen eigenen Staat noch eine zentrale Organisation hatten. Sie sprachen zwar
eine ähnliche Sprache, lebten jedoch in unterschiedlichen, weit verstreuten
Stämmen. So sind ihre Spuren in großen Teilen Europas zu finden und reichen
vom Balkan über Frankreich bis nach Schottland. Auch im Taubertal hatten
sich die trinkfesten Raufbolde niedergelassen.
Burgstall gehört zur Stadt Creglingen. Dort können Besucher ein keltisches
Oppidum besichtigen, das sich über eine Fläche von 112 Hektar erstreckt.
Auf dem 2,5 km langen Rundweg wird an mehreren Stationen die Geschichte
der Befestigungsanlage und der Kelten gezeigt.
Die Wohnhäuser bestanden aus einer Konstruktion aus Pfosten. Dazwischen
wurde ein Flechtwerk gelegt und die Wände mit Lehm verputzt. Die Dächer
waren oft mit Stroh oder Rinde gedeckt. Eingerichtet waren die Häuser mit
wenigen großen Möbeln und mehr tragbaren Gegenständen. Es wird vermutet,
dass die Kelten sich so das Umherziehen bewahren wollten. Der Backofen
befand sich außerhalb des Wohnhauses, wo aus selbst angebautem Emmer,
Dinkel und Einkorn Brot und anderes Gebäck hergestellt wurde.
Ein typisch keltisches Wohnhaus,
nebendran ein überdachter Lehmofen