Page 18 - uftpost Ausgabe 12 2024-05
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Hausarbeit im Freien? Selbst die
Polizei schaut skeptisch …
heute – gestern – morgen
Schwäbische Kehrwoche ʼ84
So mancher Einwohner im nördlichen Baden-Württemberg wird
sich wohl an einigen Tagen im Frühjahr 1984 gewundert haben,
denn da fuhr ein grüner Bus vor, zwei Menschen stiegen aus,
stellten einen kleinen roten Stromerzeuger auf und schickten
sich an, die Straße mit einem Staubsauger zu reinigen.
Saugen für die Wissenschaft
Freilich ging es hier nicht um die schwäbische Sauberkeit.
Im Ländle war damals ein stürmischer Bauboom bei Regen-
überlaufbecken im Gange. Man wusste, dass diese eine gute
Wirkung für den Gewässerschutz hatten, aber über die tat-
sächliche Verschmutzung des aus solchen Becken bei Stark-
regen überlaufenden Mischwassers wusste man fast nichts
und die Berechnungsverfahren steckten noch in den Kinder-
schuhen. Und so wurden die erst 6 Jahre alte Firma UFT und
ihr dynamischer Chef Dr.-Ing. habil. H. Brombach ganz offiziell
vom Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Umwelt und
Forsten des Landes Baden-Württemberg mit einer wissen-
schaftlichen Untersuchung beauftragt, die den Titel „Einfluss
des Einzugsgebietes auf die Rückhaltung von Schmutzfrachten
an Regenüberlaufbecken“ hatte.
Seltsame Anblicke: Straßenreinigung mit einem Staubsauger
Neben anderen Fragestellungen ging es dabei um Folgendes:
Der Schmutz, den überlaufende Regenbecken in das Gewässer
einleiten, stammt nicht nur aus dem häuslichen Abwasser,
sondern zu einem guten Teil auch von der Oberfläche, etwa von
Straßen. Dort sammelt sich vor allem Staub durch atmosphäri-
sche Deposition, verschmutzte Reifen und Reifenabrieb. Es war
aber unbekannt, wie viel das pro Jahr und Quadratmeter durch-
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