Page 22 - uftpost Ausgabe 10 2023-05
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Foto: Valerie Beck, UFT
Wussten Sie schon
dass Fett nicht ins Abwasser gehört?
Das Wasserhaushaltsgesetz bildet den rechtlichen Rahmen dafür,
wie Abwasser in Gewässer und Abwasseranlagen eingeleitet werden
Bratfettreste darf. Nicht alles in der Küche oder im Badezimmer sollte über
bitte NICHT SO entsorgen ... Spüle oder Abfluss entsorgt werden, da es in den Kanälen oder
spätestens auf den Kläranlagen zu Problemen kommen kann.
Ein Beispiel dafür ist Fett.
... sondern SO:
Einfach das noch flüssige
Fett in ein altes Marmeladen-
glas gießen, fest werden
lassen und im Restmüll ent-
sorgen. Eine geringere
Menge Fett kann auch mit
einem Papiertuch aufge-
wischt werden. Für die Gastronomie und die lebensmittelverarbeitende Industrie ist es
Vorschrift, einen Fettabscheider einzubauen, um das Abwasser vorzureinigen.
Beim Einsatz solcher Abscheider schwimmen Fette und Öle auf, während
andere, feste Lebensmittelreste sich absetzen. Trotzdem gelangt häufig Fett
ins Abwasser, beispielsweise über private Haushalte, die fettige Reste
nicht getrennt entsorgen.
In den meist kühlen Abwasserleitungen wird das Fett wieder fest und treibt
Eine Fettschicht schwimmt als Kloß durch Rohre und Leitungen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist das
im Pumpenschacht Londoner Fettmonster Fat the Ripper – eine rund 130 Tonnen schwere und
250 Meter lange Masse aus Fett, Windeln, Feuchttüchern und anderen
Abfällen. Es dauerte ganze neun Wochen, die Fettberge wieder zu entfernen.
In London war das der größte Fettkloß, jedoch nicht der erste und sicher
auch nicht der letzte. Ganz so dramatisch ist die Lage in Deutschland glück-
licherweise nicht.
Fotos: Manuel Fischer, UFT „Kalt und fettig.“
Auch das UFT-Team macht hin und wieder Bekanntschaft mit kleineren Fett-
klößen. Problematisch wird es, wenn sich das Fett an Geräten festsetzt, die zur
Kanalnetzsteuerung eingesetzt werden. Liefert eine mit Fett belegte Wasser-
standsmessung falsche Ergebnisse, kann auch die davon abhängige Pumpen-
steuerung nicht richtig funktionieren. Solche Probleme kann man sich aber
auch selbst ins Haus holen. Wer Fett in die Spüle oder Toilette gießt, muss
damit rechnen, dass dieses direkt im Siphon oder in der Abwasserleitung im
Haus aushärtet und eine Verstopfung verursacht. Richtig ärgerlich.
Die zuvor mit Fett belegte Drucksonde zur Wasserstandsmessung
glänzt nach der Reinigung wieder silbern
u f t p ost 22 mai2023·10