Page 13 - uftpost Ausgabe 06 2021-06
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Er ist‘s


            Frühling lässt sein blaues Band

            Wieder flattern durch die Lüfte

            Süße wohlbekannte Düfte                                                                                      Foto: iStock.com/NAimage
            Streifen ahnungsvoll das Land

            Veilchen träumen schon
                                              Das erwähnte „blaue Band“ steht als Wegekennzeichen auf den Schildern und
            Wollen balde kommen               war anfangs als wahrhaftig flatterndes blaues Band an jeden der Gedicht-




                                              pfosten gebunden. Endstation und höchster Punkt des Mörike-Rundweges ist
            horch, von fern ein leiser        der Steinbruch im Wald des Trillberges, und dort empfängt uns das längere
            Harfenton!                        Gedicht „der Petrefaktensammler“. Ob dieses ihm wirklich an dieser Stelle ein-
                                              gefallen ist?
            Frühling ja du bist’s
            Dich hab ich vernommen            1851 heirateten Mörike und Margarete Speeth in der Schlosskirche von

                                              Bad Mergentheim. Danach zog er mit Frau und Schwester nach Stuttgart, wo
                                              er am Katharinen-Stift mit einer bezahlten Stelle seine geringe Pension


                                              aufbessern konnte. 1855 wurde die erste Tochter Fanny und 1857 die zweite

                                              Tochter Marie geboren.

                                              Nach Mörikes Tod am 4. Juni 1875 in Stuttgart zog seine Frau mit den beiden

                                              Töchtern zurück nach Mergentheim, wo Marie 1876 starb. Ihr Grab befindet sich
                                              noch immer im Alten Friedhof von Bad Mergentheim.
                                              Die Stadt ehrte den berühmten Dichter mit einer Straße, einer Schule und

                                              einem Altenpflegeheim. Im Museum im Residenzschloss Bad Mergentheim
                                              (ehemals Deutschordensmuseum) befindet sich heute auch eine Abteilung,

            Wegekennzeichen des Eduard-Mörike-Rundwegs   die sich Mörike, seinem Leben und seinem Werk widmet. Im sogenannten
            in Bad Mergentheim                „Mörike-Kabinett“ kann man unter vielen Exponaten, Schrift en und Tondoku-

                                              menten, auch Mörikes akribisch geführtes „Haushaltsbüchlein“ anschauen,
                                              das vom bescheidenen Leben des armen Dichters Zeugnis ablegt – seine vielen
                                              Handskizzen darin zeigen seinen eigenen Humor.   
                                                                                                                                                          Ulrike Brombach
























                                                                                   In diesem Haus (zurzeit im Umbau) wohnte Mörike
                                                                                  von 1844 bis 1851 und verliebte sich in die Tochter
                                                                             seines Vermieters, Margarete von Speeth. Eine Tafel erinnert
                                                                                          an den berühmten deutschen Dichter.







                                                                                mai2021·06
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