Page 10 - uftpost Ausgabe 11 2023-11
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Foto: AZV Elz-Neckar Achim Walter (Bürgermeister und Verbandsleiter),
Michael Drechsler (UFT), Bertram ter Horst, Falk Fahr,
Andreas Mairon (UFT) und Gerhard Senk (von links)
Abwasser-Zweckverband Elz-Neckar einheitliche System vereinfacht werde. Insbesondere in Stress-
situationen werde eine Entlastung der Verantwortung spürbar.
Als deutliche Erleichterung der täglichen Arbeit empfinden auch Viele Aufgaben könnten nach der Erneuerung und Optimie-
die Betreiber der Kläranlage in Obrigheim am Neckar das neu rung des Prozessleitsystems sowie der damit einhergehenden
überarbeitete Leitsystem. Dies sei beispielsweise bei der jähr- besseren Performance verlässlich an die Technik abgegeben
lichen RÜB-Statistik zu spüren, welche durch die Anbindung werden. Das System habe sich als zuverlässig erwiesen, und es
aller Außenstationen wie Regenbecken und Pumpwerke an das gebe stets die Rückendeckung durch die Prozessleitprofis bei
UFT. „Ich habe ein gutes Gefühl, sogar wenn viele Probleme auf
einmal zusammenkommen“, fasst Falk Fahr, der Stellvertretende
Leiter der Kläranlage, zusammen. Die enormen Vorteile sieht
Obrigheim ist eine Gemeinde im Neckar-Odenwald-Kreis in auch Bürgermeister und Zweckverbandsleiter Achim Walter, der
Baden-Württemberg und gehört zur europäischen Metropol- natürlich ein Interesse daran hat, Gelder effektiv einzusetzen
region Rhein-Neckar. Die Abwasserreinigung verantwortet und Investitionen zukunftsausgerichtet und umweltentlastend
der AZV Elz-Neckar als Zweckverband mehrerer Ortschaften zu tätigen.
bzw. Entwässerungsgebiete mit der zentralen Kläranlage
Elz-Neckar in Obrigheim. Das Obrigheimer Leitsystem überwacht und protokolliert die
Kläranlage des Abwasser-Zweckverbandes sowie elf fernwirk-
Technische Daten: technisch angebundene Sonderbauwerke. Hier sollen in der
nächsten Zeit 30 weitere Bauwerke aufgeschaltet werden, um
Kapazität: 70 000 EW zentral einen umfänglichen Überblick über das gesamte Kanal-
Funktionsweise: mechanisch-biologisch netz zu bekommen. Außerdem erweitert sich das aktuelle
mit Phosphatreduzierung Kanalnetz um einen Strang aus Haßmersheim und einen Strang
und Schlammbehandlung aus Neckargerach, was die Anbindung fünf weiterer Fernwirk-
Kanalnetzlänge: 37 km anlagen notwendig macht. Im Ganzen verfügt das System über
Trockenwetterzufluss: 70–100 l/s einen hohen Informationsgehalt und verarbeitet in Summe
Regenwetterzufluss: 830 l/s 8 500 Datenpunkte . Neben dem Umzug der Serverhardware in
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Anzahl der das UFT-Rechenzentrum soll auch eine weitere Rückfallebene
Sonderbauwerke: 18 Regenüberlaufbecken zur Bedienung der Anlage realisiert werden. Fällt der Server
und 12 Pumpwerke unerwartet aus oder ist nicht erreichbar, so kann die gesamte
Kläranlage weiterhin zentral über ein Bedienpanel mit den ge-
wohnten Prozessbildern des Leitsystems bedient werden. Dies
schafft einen Mehrwert in der Ausfallsicherheit auf Bedienebene
und sichert einen reibungslosen Betrieb.
1 Jede einzelne Information, die das Prozessleitsystem verarbeitet,
wird als ein Datenpunkt gewertet. Das könnte der Messwert
eines Beckenwasserstands sein oder die Zustandsmeldung eines
Pumpenbetriebs.