Page 16 - uftpost Ausgabe 07 2021-11
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Die Ernte des unreifen Dinkelkorns
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               Heimat
               Grünkern aus dem Bauland



               Was machte der Bauer, wenn der Sommer so kalt und verregnet war, dass
               der Dinkel einfach nicht reif werden wollte? In seiner Not erntete er den Dinkel
               unreif und trocknete ihn über dem Feuer. Und siehe da: Das Ergebnis war


               schmackhaft und nährstoffreich und eignete sich hervorragend für Suppen-
               einlagen, Bratlinge und andere Speisen. Der Grünkern war gefunden.

               Das war um das Jahr 1660. Bis heute hielt sich die Tradition im sogenannten

               Bauland, scherzhaft auch „badisch Sibirien“ genannt, einen Teil des Dinkels
               noch grün zu ernten, in der so genannten „Teigreife“ mit ca. 50 % Kornfeuchte.
               Natürlich hat sich die Technik des Darrens heute gewandelt, es wird zusätzlich
               zum Buchenholzfeuer, das den typischen rauchigen Geschmack erzeugt, mit
               Gas befeuert und die Körner liegen nicht mehr ausgebreitet auf Lochblechen,
               sondern werden in einem großen Behälter umgewälzt und so am heißen

               Luftstrom vorbeibewegt.























                               u f t p ost                                 16   nov2021·07
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