Page 22 - uftpost Ausgabe 04 2020-05
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heute – gestern – morgen

                                                    Leichtsinn? Aprilscherz?



                                                    Die persönliche Stimmung von 1977 hat sich offensichtlich fest in seine       Zeichnung: Armin Schütz, UFT GmbH
                                                    Erinnerung eingebrannt. Sie ist schon nach wenigen Sätzen wieder spürbar. Die
                                                    Erlebnisse aus dem Gründungsjahr von UFT waren so prägend, dass dem
                                                    heutigen Firmen-Emeritus, Prof. Dr. Hansjörg Brombach, bei seinem Interview
                                                    mit der uftpost-Redaktion jede Menge Einzelheiten aus der Erinnerung
                                                    sprudeln. Und zwar nicht nur die nackten, technischen Fakten zu den ersten
        Zeichnung: Armin Schütz, UFT GmbH           bauen war leichtsinnig!“ ist für ihn das erste Resümee beim Blick auf die gut
                                                    Projekten – nein, auch die bangen Momente sind nicht vergessen. „Drosseln

                                                    vierzig Jahre alten Akten auf dem Besprechungstisch.

                                                    In der Gründungsphase einer Firma gibt es zahlreiche „erste Male“, über
                                                    die zu erzählen lohnt. Die Redaktion hat den Fokus diesmal auf das Projekt
                                                    mit der ersten offiziellen UFT-Projektnummer gerichtet: D-77-00001
                                                    „Eberdingen Nussdorf“, unweit von Stuttgart.


                                                    War die erste Anfrage vom Planer ernst gemeint, die er mit dem 1. April
                                                    datierte? Ganz offensichtlich ja. Das Projekt entwickelte sich sogar so
                                                    ungewöhnlich rasch durch alle Projektphasen vom technischen Vorschlag
                                                    über das Angebot, die Bestellung, den Bau und die hydraulische Über-
                                                    prüfung an der Uni Stuttgart bis hin zu den Montagen, dass die Schluss-





























           Anfrage: Das Planungsbüro benötigte damals eine besondere    Idee: Die bereits erfundene, horizontal aufgestellte Wirbeldrossel wurde
           Wirbeldrossel                                              zum Wirbelventil weiterentwickelt. Durch das Neigen der Wirbelkammer
                                                                      um die Zulaufrohrachse und das Hinzufügen eines Konus erreicht man interessante
                                                                      hydraulische Eigenschaften.
                                                                      Bei dem Projekt in Nussdorf war die Drossel auf 44 l/s auszulegen. Dank
                                                                      der günstigen Kennlinie des neuartigen Wirbelventils konnte der relativ hohe
                                                                      Trockenwetterabfluss von 27 l/s weitergeleitet werden, ohne dass er zu
                                                                      permanentem Rückstau in das Becken geführt hätte.








                                     u f t p ost                                 22   mai2020·04




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