Page 14 - uftpost Ausgabe 04 2020-05
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Michael Drechsler und Friedhart Roth unterwegs auf der Kläranlage in Vorbachzimmern
Kundensicht – Niederstetten
Platon, Mühle, Pferdemarkt
Kunstwerk am Eingang der Anlage:
Feuer – Wasser – Erde – Luft Man muss schon gezielt hierhin wollen, einfach so kommt hier keiner vorbei. Der
Weg zur Hauptkläranlage der Stadt Niederstetten führt über schmale Wege tief
ins wilde Vorbachtal. Gleich am Eingang fühlt man sich Jahrhunderte vor unsere
Zeitrechnung zurückversetzt, in die griechische Philosophie. Ein imposantes Kunst-
werk aus Rohrleitungen und Armaturen interpretiert die Vier-Elemente-Theorie
der Antike völlig neu und symbolisiert den integrierten Prozess des Wasserkreis-
laufes. In dieser Form sicher einmalig auf der Welt. Die griechischen Philosophen
lassen grüßen.
Ist das Schiebetor zur Anlage geöffnet, hat man gute Chancen, den Erschaffer
der Installation zu treffen. Friedhart Roth, 58 Jahre, ist zu Recht stolz auf
sein Kunstwerk, aber kein Künstler. Der Allrounder ist hauptamtlich geprüfter
Ver- und Entsorger. Seit über 20 Jahren ist er Chef der Kläranlage und verant-
wortlich für den gesamten Bereich der Abwassertechnik in Niederstetten.
Gelegen am südlichen Rand des Main-Tauber-Kreises hat Niederstetten rund
10 Teilorte und 5 000 Einwohner. Die Gegend ist landwirtschaftlich geprägt,
idyllisch, ruhig, lebenswert. Es gibt ein Theater, es gibt Freilichtspiele. Die
Top-Veranstaltung ist der jährliche Pferdemarkt, der hier Rossmarkt genannt
wird und im Januar 2020 zum 174. Mal veranstaltet wurde.
Wie auch in anderen Kommunen werden von der Bevölkerung die für den
hohen Hygienestand und den Umweltschutz so wichtigen Einrichtungen
zur Abwasserbeseitigung kaum wahrgenommen. Dabei sind die Investitionen
in Technik und Bauwerke erheblich für den Haushalt der Stadt. Und die
kümmert sich intensiv darum. Friedhart Roth und sein Kollege Heinrich Hinkel
betreuen neben der 1978 in Betrieb gegangenen Anlage in Vorbachzimmern
noch zwei weitere Kläranlagen, zehn Pumpwerke und 20 Regenwasser-
behandlungsanlagen. Durch seit 2008 begonnene und in den Folgejahren
intensivierte Aus- und Umbauten sind alle technischen Einrichtungen auf
dem neuesten Stand der Technik, beispielhaft.
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