Page 6 - uftpost Ausgabe 06 2021-06
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Dieter Häußler zeigt den ältesten Baum im
Kurpark
Was macht eigentlich ...
Dieter Häußler?
Es ist ein milder Vorfrühlingstag Anfang März, sonnig, blauer Himmel, Krokusse
bringen erste Farbtupfer ins winterliche Grün. Die uftpost-Redaktion tri�
sich mit dem früheren UFT-Geschäftsführer Dieter Häußler auf seinen Vorschlag
hin im Bad Mergentheimer Kurpark, an einem windgeschützten Platz vor dem
Foto: Doris Steinriede, UFT ich immer gerne meine Gymnastik beim Lauftraining. Übrigens: Da drüben
so genannten Wilhelmsbau. Dieter Häußler kommt im blauen Pulli. „Hier mache
steht der älteste Baum des Kurparks, der ist über 180 Jahre alt“. Sind das bereits
Bemerkungen aus einer anderen Lebenswelt? Der noch junge Rentner ist
immerhin bis zu drei Mal in der Woche zum Lauftraining unterwegs. Will er
beim nächsten Stadtlauf wieder mit einer UFT-Staffel teilnehmen? Nein, der
Beruf: Bauingenieur, Gedanke ist abwegig: „Ich muss mich nicht mehr messen und muss mir nichts
Studium an der mehr beweisen“. Er hat drei Marathonläufe bestritten. Das reicht.
„Langlebiger Edelstahl,
Universität Stuttgart, Der Lebensmittelpunkt ist weiterhin Bad Mergentheim. „Hier lebt sich’s auch
27 Jahre Geschäfts- als Stuttgarter sehr gut“. Hat sich der Lebensrhythmus verändert? „Nein, nicht
führer bei UFT sehr ... Ich steh‘ nicht mehr ganz so früh auf.“ Doch die Woche besteht auch
für einen Ruheständler nicht nur aus lauter Sonntagen! Die Schwerpunkte im
Arbeitsbeginn bei UFT: neuen Lebensabschnitt haben sich selbstverständlich verschoben: in Richtung
Sport, Malen und Pflege des Streuobstgartens im Vorbachtal. Steht er noch
1. März 1979 irgendwo in Lohn und Brot? Nein, nichts mehr. Alles beendet, auch das Schöffen-
amt am Landgericht und die Tätigkeit im Aufsichtsrat bei der örtlichen Bank
Ausstieg aus dem sind in Ehren abgeschlossen. Seine Vereins-Pöstchen, z. B. beim Tennisclub, hat
operativen Geschäft: er ebenfalls weitgehend abgegeben. Allenfalls bei der Naturschutzgruppe
Taubergrund und beim Bad Mergentheimer Kulturverein bringt er sich gelegent-
Juli 2017 lich noch als Beirat ein.
Zwei Ehrenämter nennt Dieter Häußler aber dann doch, die ihm wichtig sind.
kein Alteisen!
Da ist zum einen die Beratungstätigkeit auf der Baustelle des UFZ, also beim
Neubau des Umschulungs- und Fortbildungszentrum e. V., der derzeit im benach-
barten Niederstetten entsteht. Hier ist das fachliche Wissen des erfahrenen
Bauingenieurs willkommen. Bei dieser wichtigen regionalen Einrichtung
genossen und genießen übrigens auch die Azubis von UFT regelmäßig ihre
überbetriebliche Ausbildung. Eine zweite, neue Aufgabe für den ehemaligen
Geschäftsführer ist die Betreuung von Jugendlichen während ihrer Aus-
bildung. „Etwa 20 Prozent brechen die Ausbildung frühzeitig ab. Das führt oft
zu schwierigen Lebensläufen.“ Dieter Häußler betreut zurzeit einen Jugend-
lichen aus Guinea und begleitet ihn während seiner Ausbildung zum Maler und
Lackierer. „Da gebe ich einmal pro Woche Nachhilfe in enger Absprache mit
dem Lehrer und dem Ausbilder.“ Die Nachhilfe findet seit einigen Monaten
ausschließlich per Videokonferenz statt. Das macht die Sache nicht einfacher.
„Das größte Problem von Nicht-Muttersprachlern ist das Sprachverstehen bei
schriftlichen Prüfungen.“ Da will er durch regelmäßiges Üben helfen.
Hintergrundinformation: In Deutschland brechen viele Jugendliche ihre Ausbildung vorzeitig ab – keine guten
Nachrichten für den Arbeitsmarkt. Ende 2008 wurde deshalb die Initiative VerA zur Verhinderung von Ausbildungs-
abbrüchen aufgelegt. Förderer ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der
Initiative Bildungsketten. (von www.bmbf.de/de/initiative-vera-stark-durch-die-ausbildung-1076.html)